Es ist bereits die fuenfte Buchmesse in Kapstadt. Sie ist klein (eine Halle im schicken Konferenzzentrum), aber fein, denn man kann ganz viele Autorinnen hoeren und sehen (es gibt mit ihnen workshops von 45 Minuten). Es ist also ganz unkompliziert, mit (z.B.) Andre Brink ein paar Worte ueber sein so bedrueckendes Buch "Another Side of Silence" zu wechseln. Die Diskussionen mit dem Publikum sind ernsthaft; es geht ja um die eigene Zukunft und nicht, wie bei uns so oft, um stellvertretendes Argumentieren im Namen anderer oder simples Rechthaben.
Heute war Eroeffnung mit Desmond Tutu, der gerade angekuendigt hat, sich ins Privatleben zurueckzuziehen, aber noch einmal von den Freuden und den subversiven Effekten des Lesens erzaehlt hat. Wole Soyinka hat seine Kindheitslektuere "A Tale of Two Cities" zum Anlass genommen, Johannesburg mit Lagos zu vergleichen - jeweils aus der Perspektive von Schriftstellern, denen des Lesens offenbar unkundige Grenzbeamte die Einreise verweigern wollten. Visa waren versprochen, aber nicht erteilt worden. Im Vergleich hatte Lagos die Nase vorn, denn dort hat der Chef der Immigrationsbehoerde relativ schnell begriffen, dass er nicht als der Mann in die Geschichte eingehen moechte, der Dennis Brutus deportiert hat. (Brutus hatte den so erfolgreichen Sportboykott gegen Suedafrika mit initiiert und organisiert.) Jetzt gibt es gleich ein Dinner mit den beiden Nobelpreistraegern (wieder der Presseausweis!).
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