Montag, 30. April 2012

Khulubuse fährt Maserati

Khulubuse Zuma, Neffe von Präsident Jacob Zuma, ist öfter in den Schlagzeilen, am Wochenende wieder. Gemeinsam mit Zondwa Mandela, einem Enkel von Nelson Mandela, steht er der Minengesellschaft Aurora Empowerment Systems vor, die ihren mehr als 5.000 Arbeitern seit zwei Jahren keinen Lohn bezahlt hat und ihnen damit rund 4,5 Millionen Rand schuldet, während die Direktoren sich mutmaßlich Millionen in die eigene Tasche gewirtschaftet und auch den ANC großzügig mit Spenden versorgt haben.
Aurora ist mittlerweile pleite gegangen, und jetzt war der Gerichtsvollzieher bei Khulubuse. Er beschlagnahmte drei seiner ungefähr 15 Autos, ein paar Möbel und technische Geräte; alles zusammen brachte bei der Versteigerung Ende April 160.000 Rand – längst nicht genug: Eine Sicherheitsfirma hatte den Titel erwirkt und gehofft, so wenigstens einen Teil der ihr geschuldeten 10 Millionen Rand einzutreiben.
Insgesamt sollen die Schulden von Aurora sich auf mehr als 500 Millionen Rand belaufen. Die beiden Direktoren haften persönlich, aber Khulubuse Zuma zeigt sich dennoch optimistisch. Er brauche nur ein Jahr, meinte er jetzt zum „Sunday Independent“, dann seien alle seine Schulden bezahlt. Khulubuses Maserati blieb vom Gerichtsvollzieher schon einmal verschont: Er hatte ihn rechtzeitig seiner Verlobten überschrieben.

Freitag, 27. April 2012

Woodstock entwickelt sich

Auf dem Neighbourgoods Market im Kapstädter Stadtteil Woodstock drängeln sich am Samstag die Genussbegeisterten. Regionales, Biologisches, Handgemachtes hat auch in Südafrika Konjunktur. Ein Teil der weißen Südafrikaner erfindet sich hier neu, hat einen Lebensstil und Verdienstmöglich-
keiten entdeckt (siehe Blog-Eintrag vom 8.8.2010). Inzwischen gibt es solche Märkte auch anderswo; in Braamfontein - das ist in der Innen-stadt von Johannesburg - wurde im September ein Neighbourgoods Market eröffnet. Andrew Harding, der BBC-Korrespondent, hat darüber unter der Überschrift „Oysters on the mean streets of Johannesburg“ über die Veränderungen in Johannesburgs Stadtzentrum berichtet.
“There were oysters on ice - served by a couple who could not keep their hands off each other - fresh cheeses, home-made pies, cocktails and long communal tables packed with middle class South Africans, all housed inside a converted multi-storey car park overlooking the Nelson Mandela bridge. By the early afternoon the terrace bar was an eclectic mix of twenty-somethings. Sporty white men in shorts sat next to elegantly coiffed black women students. Cocktails and giggles followed along with a glimpse of the ‘rainbow nation’ that is still flourishing in parts of South Africa, when it is not being buried beneath a mountain of bad headlines and divisive political rhetoric. Unlike a few other ‘yuppy’ oases in more grimy corners of Johannesburg, the market in Braamfontein seems a natural extension of the energy on the streets outside, where new art museums compete for attention beside coffee shops and glass fronted restaurants.”
Und auch in der Umgebung der Kapstädter Old Biscuit Mill an der Albert Road bewegt sich etwas. Ein Beispiel ist die Woodstock Foundry. Drei renovierte, miteinander verbundene Gebäude beherbergen nun Werkstätten, Geschäfte, einen bei jungen Damen angesagten Friseur, ein Café und einen Co-working Space, in dem auch Journalistinnen ihren Schreibtisch haben. Alles gruppiert um Innenhöfe mit faszinierender Bodenpflasterung.
Gegenüber bieten Jason and Dale bei „Delos“ Hunderte Kronleuchter an, die sie bei Einkaufstouren in aller Welt erworben haben. Dazu alte Panzerschränke, Spiegel… Europas Glanz und Gloria. Aus der Schweiz haben sie die Einrichtung einer Apotheke von 1880 nach Kapstadt gebracht. Die Gebäude „St. Mary’s Chapel und die dazugehörige Schule haben die beiden mit einem Erpachtvertrag für 99 Jahre von der anglikanischen Kirche gepachtet.
Auf der anderen Straßenseite wurde eine jüdische Synagoge in eine Galerie umgewandelt, im Gemeindehaus werden handgefertigte Möbel angeboten – atemberaubend schön, einfach „awesome“, wie man hier sagt.

PS: Wer die weite Reise nach Südafrika scheut, kann auch in die Hamburger „Fabrik“ gehen: Dort gibt es seit Oktober einen Wochenendmarkt nach Kapstädter Vorbild, in bestem Deutsch als erster Indoor-Gourmetmarkt angepriesen. Dahinter steht das Hamburger Geschwisterpaar Marie Biermann und Max Schittek. Biermann hat zwei Jahre in Südafrika gelebt: „In Kapstadt gehörte es zum Alltag – ein oder zwei Stunden Brunchen, Freunde treffen, Einkaufen – alles unter einem Dach”, erzählte die 32-Jährige dem „Hamburger Abendblatt“. Ottensen, wo die „Fabrik“ steht, hat sich ja ohnehin in den letzten zehn Jahren vom alternativen zu einem angesagten (und stellenweise teuren) Stadtteil entwickelt.

Donnerstag, 26. April 2012

Diskussion mit Denis Goldberg

„An meinem Garagentor habe ich ein großes ANC-Plakat von Jacob Zuma geklebt, damit die Leute wissen, wo ich wohne“, erzählt Denis Goldberg. „Es ist das einzige Zuma-Plakat in ganz Houtbay.“ Das Publikum schmunzelt. Goldberg, einer der letzten noch lebenden Anti-Apartheid-Kämpfer, die im sogenannten Rivonia-Prozess 1964 mit Nelson Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren, war gestern Abend in der Universität von Kapstadt, um auf einer von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gesponserten Veranstaltung über den ANC zu diskutieren, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert. Und obwohl der fast 80jährige Goldberg sehr verständnisvolle Worte für Präsident Zuma fand, übte er durchaus auch Kritik an seiner Partei.
Mit auf dem Podium saßen ein ehemaliger Staatssekretär im Arbeits- und im Außenministerium, Sipho Pityana, und der politische Analyst Eusebius McKaiser. McKaiser wäre, wie er sagte, gern Politiker geworden – im Parlament zu sitzen und Gesetze zu beraten, das sei seine Leidenschaft. Aber er ist (nur?) politischer Beobachter, denn der ANC könne mit offener Kritik nicht umgehen. Als ein junger Politikstudent aus dem Publikum fragt, was der ANC ihm, der als 18jähriger die Apartheid nicht mehr kennengelernt habe, denn anbieten könne, antwortet McKaiser messerscharf, der ANC sei vermutlich nichts für ihn: Kritische Debatten könne man in der Partei nicht führen, das werde sofort als Verrat an der Parteilinie begriffen; eine politische Auseinandersetzung um den besseren Kurs sei vermutlich eher bei der Opposition, der „Democratic Alliance“, möglich. Aber die dort vorherrschende Ideologie mache ein Engagement für ihn unmöglich – also sei er eben politischer Analyst geworden.
Auch Sipho Pityana, immer noch ANC-Mitglied und heute Vorsitzender eines Vereins zur Förderung der südafrikanischen Verfassung (CASAC), ist erstaunlich offen. Die Parteispitze messe mit zweierlei Maß, sagt er, wenn Verstöße gegen die Parteidisziplin bei dem einen bestraft, bei dem anderen aber gar nicht geahndet werden. Den Kommunisten im ANC attestiert er eine hohe Glaubwürdigkeit, aber die verschwinde, wenn die Partei ihren Prinzipien untreu werde. Wo ist Parteichef Blade Nzimande, fragt Pityana rhetorisch, wenn es darum geht, sich für die Interessen der Arbeiter und der Arbeitslosen einzusetzen, wo ist er, wenn es darum geht, dass die Kinder eine anständige Schulbildung bekommen?
Auch im Publikum sitzen ANC-Leute. Neben dem (weißen) Hardliner, der weltweit den Neoliberalismus für die Probleme verantwortlich macht, gibt es durchaus (selbst)kritische Stimmen. Einer fragt sich, ob die Parteispitze überhaupt all die schönen Papiere lese, die der ANC verabschiedet – eigentlich müsste sie sich anders verhalten, wenn sie Parteibeschlüsse wirklich ernst nehme. Und eine ehemalige Botschafterin beklagt den Verfall der Institutionen im Land: Der mache ihr wirklich Sorgen.
Denis Goldberg gibt dem jungen Politikstudenten am Schluss noch einen Rat: Keine Partei gebe der Jugend freiwillig ein Podium – man muss es sich nehmen, sagt Denis: „Tretet die Türen ein – natürlich nur im übertragenen Sinn! Nur so haben wir die Apartheid besiegt: Wir haben die Tür eingetreten.“
Eine Diskussion ohne Schaufensterreden und abgedroschene Weisheiten; es wurde präzise argumentiert, ernsthaft zugehört und gefragt. Und mit einer gehörigen Portion Selbstironie war es auch unterhaltsam – das britische Erbe war gestern abend zu spüren. Mehr davon würde dem ANC gut tun. Stattdessen muss sich der Abgeordnete Ben Turok - auch er ein alter (weißer) Anti-Apartheid-Kämpfer - in dieser Woche vor einem Disziplinarkomitee der Partei verantworten, weil er kurz vor der Abstimmung im Parlament über das neue Informations-Gesetz den Saal verlassen hatte und so der Parteilinie zuwider handelte.

Mittwoch, 25. April 2012

Middle Classing in Roodepoort

Wie 40 000 Südafrikaner sich ihre eigene Welt geschaffen haben.
Vor 15 Jahren gab es in der Gegend im Großraum Johannesburg noch kaum Häuser, jetzt wohnen dort etwa 40.000 Menschen. Die neuen Siedlungen sind ohne jede Hilfe der Regierung entstanden; Wasserleitungen, Kanalisation und Straßen – alles haben die Wohnungsbauunternehmen in eigener Regie errichtet und sich von den Käufern refinanzieren lassen. Es gibt keinen öffentlichen Bus, keine Regierungsschulen oder staatliche Krankenhäuser, keine Polizeistation. Die Siedlungen sind umzäunt und bewacht, Zugangs- und Verhaltensregeln sind streng. An den Zufahrtsstraßen werben diverse Pfingstkirchen um Mitglieder und Einkaufszentren um Kunden.
Die Stadt hat das alles einfach geschehen lassen, der für die Stadtplanung zuständige Peter Ahmad hat sich dort sogar selbst eingekauft. Er räumt ein, dass die Bewohner zwar Abgaben (rates) und Steuern zahlen, für ihr Geld aber eigentlich nichts bekommen.
Bei einigen Wissenschaftlern hat das rasante Wachstum Interesse geweckt, sie haben dort über Jahre Interviews gemacht und dabei zutage gefördert, dass sich hier Menschen aller Hautfarben eingekauft haben; Menschen, die gemeinsame Interessen haben: in einer sicheren Umgebung zu leben und ihren Kindern eine gute Schulbildung mit auf den Weg zu geben.
Es sind junge Leute, Singles und Familien, die sich für diese Wohnform und diesen Lebensstil entscheiden, überwiegend zwischen 25 und 40, also im Facebook-Alter. Der Verkauf der Wohnungen und town houses läuft fast immer über die Web-Seite der Immobilienverkäufer. Und 60 % seiner Kunden seien schwarze Südafrikaner, verrät der Vertreter eines dieser Unternehmen.
Noch ist die Studie des Public Affairs Research Institute (PARI) nicht veröffentlicht, aber die Sonntagszeitung „City Press“ hat sie einsehen können und zum Anlass für eigene Recherchen genommen. Sie kommentiert die Ergebnisse so: „PARI’s Studie hat herausgearbeitet, was diese Gemeinschaften zusammenhält. Das ist nicht die Sprache oder eine Hymne oder eine der anderen Ausdrucksformen einer nationalen Zugehörigkeit. Es sind vielmehr andere Faktoren: die Kirche, verbesserte Wohnverhältnisse und allen gemeinsame Ambitionen für ihre Kinder. Das ist keine Regenbogennation – die Leute pflegen nur in einem ganz pragmatischen Sinn Gemeinschaft… Während wir streiten und geradezu besessen davon sind, was unsere Freiheit ausmacht, haben Menschen in vielen Gemeinschaften mit ihrem Leben einfach etwas vor und kommen miteinander aus.“
Dass es sich hier nicht um den Traum einer Regenbogennation, sondern um ein pragmatisches Nebeneinander handelt, zeigt auch die Politik. Die oppositionelle „Democratic Alliance“ hat den Wahlkreis Roodepoort mit großer Mehrheit (81 %) gewonnen, aber kaum jemand möchte eine öffentliche Funktion als Stadtrat übernehmen. Bei den Parteiversammlungen herrscht gähnende Leere. Trifft sich dagegen der örtliche ANC, kann man das schon aus der Ferne an den vielen feinen Autos erkennen, berichtet neidvoll der gewählte DA-Councillor Jaco Engelbrecht, der sich angesichts der alles dominierenden Sicherheitsinteressen ohnehin mehr als Sheriff denn als gewählter Bürgervertreter fühlt.
Quelle: City Press, 22.4.2012

Montag, 23. April 2012

Sprache und Politik: Zille und die Bildungs-Flüchtlinge

Kaum war die Debatte über Kapstadts angeblichen Rassismus etwas abgeflaut (siehe Blogeintrag vom 27.2.), hat Helen Zille(@helenzille) auf Twitter einen neuen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Am 20. März twitterte sie, dass die von ihr regierte Westkap-Provinz 30 neue Schulen gebaut habe, u.a. um die „Bildungsflüchtlinge“ aus der Ostkap-Provinz aufzunehmen. Damit beschrieb sie einen Sachverhalt, den eigentlich niemand bestreitet: dass das Bildungswesen im Ostkap eine Katastrophe ist. Selbst Südafrikas Bildungsministerin Angie Motshekga hat die Zustände dort eine „Horror Story“ genannt.
Wenn es um die Bildung ihrer Kinder geht, sind südafrikanische Eltern nicht anders als Mütter und Väter anderswo. Sie nehmen eine Menge auf sich, um ihre Kinder in eine ordentliche Schule zu schicken. Manche verlassen sogar ihren Wohnort und ziehen ins benachbarte Westkap oder schicken ihre Kinder dorthin zu Verwandten. Soweit alles ganz normal. Man kann das Bildungsmigration nennen oder auch Landflucht.
Warum dann dieser Sturm der Entrüstung über den Gebrauch des Wortes „Flüchtlinge“? Selbst Kommentatoren, die die Verhältnisse im Ostkap ihrerseits als einen Skandal beschreiben und der Westkap-Provinz attestieren, dass sie das am besten verwaltete Gebiet des Landes ist, schelten Zille als unüberlegt, unsensibel, eurozentristisch. Unüberlegt räumt sie schließlich am 1. April ein – und jetzt am Wochenende hat sie ihr Bedauern über die Wortwahl ausgedrückt. Inhaltlich aber nimmt sie nichts zurück. Was sie beschrieben habe, sei schließlich Fakt und „Flüchtling“ ein Begriff, der Sympathie beinhalte.
Doch in Südafrika haben alle Begriffe, die die Bewegung und den Aufenthalt von Menschen an bestimmten Orten benennen, offenbar ganz unterschiedliche Konnotationen. Es ist ja noch nicht lange her, dass „nichtweiße“ Bewohner Südafrikas nur in bestimmten Gebieten leben durften und verhaftet, manchmal auch deportiert wurden, wenn sie deren Grenzen ohne Genehmigung überschritten. Weil sie damals im eigenen Land als „überflüssig“ betrachtet und als „unerwünscht“ abgeschoben wurden, möchten sie sich deshalb heute nicht „Flüchtling“ nennen lassen, so viele empörte Reaktionen. Natürlich meldeten sich auch die üblichen Verdächtigen, die professionellen Protestierer, die Zille schnell eine Rassistin schalten. Dass das Westkap als einzige Provinz nicht vom sonst alles dominierenden ANC regiert wird, sondern von einer weißen Frau der Opposition, ist schon Ärgernis genug. Und ausgerechnet in dieses „Zillestan“ zieht es nun die an der Bildungsmisere im Ostkap verzweifelnden Eltern…

Sonntag, 22. April 2012

M.O.T.H.

Jede britische Buchhandlung, die etwas auf sich hält, hat eine Abteilung für Militär(geschichte) – Regale, um die wir bisher immer einen großen Bogen gemacht haben. Warum es sie gibt, lernt man bei Besuchen in den Außenposten des Empire verstehen, auf Malta z.B., wo britische Militärs nicht nur den Angriffen der in Sizilien stationierten Luftwaffe getrotzt, sondern auch noch den Nachschub zu Rommels Soldaten in Nordafrika empfindlich gestört haben. Stichwort: El Alamein.

Und eben in Südafrika. Gestern Abend hatte eine bezaubernde Musiklehrerin ein Konzert ihrer Schülerinnen arrangiert. Der Veranstaltungsort im Städtchen Fish Hoek schien aus der Zeit gefallen: ein spießiges Vereinsheim, Bilder von Militärs, ein Gemälde von einem Mann mit Stahlhelm, ein Foto von Churchill, Ehrenplaketten – dazu aus der Moderne rote Plastikstühle und Tischdecken. Wie soll da Stimmung aufkommen? Geht aber, wenn südafrikanische Familien ihre Picknick-Körbe auspacken und den singenden und Gitarre spielenden Töchtern zujubeln. Eine anrührende Veranstaltung.

Was aber ist das Geheimnis dieses Ortes? M.O.T.H. konnte man lesen, „Battledress“ und „Shellhole“. Die Tür zum „Founder Room“ war versperrt: Zutritt nur für „Moths and Members“, Mitglieder wurden für ihre Verdienste im Zivilleben geehrt, und auch einiger Non-Members wurde ehrenvoll für „good comradeship“ gedacht.

Eine Recherche am heimischen Computer brachte die Erkenntnis: M.O.T.H. steht für „Memorable Order of Tin Hats“ – den Orden des Stahlhelms, eine 1927 in Durban gegründete Organisation, die sich in Not geratener Kriegsveteranen annimmt und dem Gedanken der Kameradschaft verpflichtet ist. In Kapstadt veranstaltet M.O.T.H. jedes Jahr Paraden; erinnert wird zum Beispiel an die Schlacht von El Alamein, an den südafrikanischen General Jan Smuts und – jetzt am 7. Mai – an den Gründungstag der Organisation.

Das weckte Erinnerungen an einen Besuch im Kapstädter Castle vor einem Jahrzehnt. Ein Mitglied der südafrikanischen Streitkräfte erbot sich freundlicherweise, einiges zu erklären. Am Schluss fragte er den deutschen Vater, ob er denn im Zweiten Weltkrieg gedient habe. Und dann haute es uns fast aus den Schuhen: „Haben Sie noch Ihre Uniform?“ Erinnerungen an die gleichen Schlachten können eben ganz verschieden sein – und Traditionspflege auch ein Zeichen legitimen Stolzes.

Statt „Truly Yours“ schließt der Newsletter Cyber Shellhole des südafrikanischen M.O.T.H.-Verbandes mit „Yours under the tin hat“. In diesem Sinne: Friedliche Grüße aus Kapstadt!

Immer Ärger mit - T-Online

Wir sind wieder in Südafrika – und haben wieder Probleme mit unseren E-Mails. Ärger nicht mit Harry, sondern mit T-Online – aber auch daraus könnte Hitchcock eine ziemliche Groteske verfilmen.
Dabei haben wir extra den Computer von der letzten Reise wieder mitgenommen, mit dem es - nach heftigen Verhandlungen mit der Hotline von T-Online und vielen Work-arounds (wir haben im Blog berichtet!) – doch alles so schön geklappt hatte mit dem Abrufen und Verschicken von Mails!

Und nun das: Abholen der Mails war kein Problem, aber das Verschicken von Antworten, das ging gar nicht. Unser Outlook-Programm weigerte sich, zum T-Online-Server vorzudringen und meinte, entweder Passwort oder Name sei falsch – dabei waren es dieselben Angaben, mit denen es klaglos Mails vom T-Online-Server abholte.

Da war guter Rat teuer. Alle Angaben für T-Online bei Outlook waren korrekt. Ein anderes Mailprogramm? Herunterladen ist ja kein Problem, man gönnt sich ja sonst nichts - aber auch dann sagte der T-Online-Server: Njet. Dabei war der Mailversand im vergangenen Jahr nach einigen Basteleien alles kein Problem gewesen. Aber jetzt.

Glücklicherweise haben wir auch noch eine Mailadresse bei Googlemail, und da funktionierte sowohl Empfangen als auch Senden auf Anhieb. Nun senden wir also wieder – über Googlemail. Und unsere Freunde von der T-Online-Hotline wissen, dass wir so unsere Zweifel an der deutschen Wertarbeit haben…