Südafrika ist stolz darauf, "world class" zu sein - eben vom Feinsten. Jetzt schickt sich das Land am Kap wieder an, an der Spitze des technologischen Fortschritts zu marschieren: Johannesburg hat gerade angekündigt, vom kommenden Jahr an als weltweit erste Stadt Alarmsysteme auf Friedhöfen zu erlauben.
36 städtische Friedhöfe hat Johannesburg, und obwohl dort schon jetzt Sicherheitspersonal unterwegs ist, werden im Durchschnitt jeden Monat 15 bis 20 Grabsteine aus Granit oder Marmor gestohlen, um sie bei betrügerischen Steinmetzen wieder zu Geld zu machen. Die regelmäßigen Patrouillen und gesicherte Zäune haben die Diebe nicht abschrecken können.
Diesem Frevel will die Stadt 2014 mit moderner Technik ein Ende setzen. "Memorial Alert" heißt das System der südafrikanischen Firma, die sich der Grabsteinsicherung als neues Geschäftsfeld verschrieben hat. In den Stein wird ein Chip eingesetzt, der schon auf kleinste Bewegungen reagiert und einen Sirenenalarm auslösen kann. Außerdem wird die Familie des Bestatteten mit einer SMS benachrichtigt, dass sich Unbefugte an ihrem Grabstein zu schaffen machen.
"Das ist wie bei der Sicherung ihres Autos", meint Alan Buff, der sich bei der Stadt Johannesburg um die Friedhöfe kümmert und den Deal eingefädelt hat. Wie teuer das Alarmsystem sein wird, ist allerdings noch unklar. "Es soll für möglichst viele erschwinglich bleiben", sagt "Memorial Alert"-Direktor Mark Pringle. Die Betriebskosten jedenfalls sind gering: "Memorial Alert"-Kunden müssen lediglich die Batterien des Grabsteins regelmäßig erneuern. Pringle hofft auf internationale Geschäfte: Friedhöf-Diebstähle seien ein weltweites Problem, meint er. Aber auch da scheint Südafrika "world class" zu sein.
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