Donnerstag, 24. Februar 2011

Jonny Steinberg: Little Liberia

„Ich war eigentlich nie so froh, Südafrikaner zu sein, wie bei der Recherche zu diesem Buch“, sagte Jonny Steinberg, als er in der „Book Lounge“ von Kapstadt sein neues Buch vorstellte. „Little Liberia: An African Odyssey in New York“ schildert die Geschichte Liberias anhand der Diaspora in New York - in einem kleinen Abschnitt der Park Street in Staten Island stammt so gut wie jeder Bewohner aus Liberia, und dort werden die politischen Kämpfe der Exilanten erbitterter ausgefochten als in der Heimat.
Mervyn Sloman, der belesene Besitzer der Book Lounge, nennt Steinberg den besten Non-Fiction-Schreiber Südafrikas, zweimal schon hat Steinberg den angesehenen Alan Paton Award gewonnen. In einem Gespräch mit Graeme Simpson, einem in New York arbeitenden Südafrikaner, war Steinberg darauf gestoßen, dass die Liberianer dort eine kleine, enge Community sind. Zwei Jahre lang verfolgt (shadowing nennt man diese Methode hier) er sie in New York, lernt intensiv die Diskussionen und Intrigen einer Diaspora kennen und schildert sie anhand zweier Männer: Jacob und Rufus, die Anfang des Jahrtausends beide den Vorsitz der „Staten Island Liberian Community Association“ erringen wollen.
In Liberia sucht Steinberg Zeugen; herausgekommen ist ein Buch über ein Land in Afrika und über das Exil in den USA und die psychologischen Folgen - Steinbergs bislang bestes Buch, meint der „Book Lounge“-Chef. Der kleine Laden - wohl die bestsortierte und auf jeden Fall die aktivste Buchhandlung von Kapstadt - ist so voll, dass viele auf dem Fußboden sitzen oder stehen müssen. Steinberg scheint seine Fans zu haben! „Little Liberia“ wird eines unserer nächsten Leseabenteuer werden…

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