In den vergangenen drei Tagen war fast alles, was in Südafrikas Literaturszene Rang und Namen hatte, nach Franschhoek gekommen: zum fünften Literatur-Festival. Der kleine Wein- und Gourmet-Ort wurde von den Buchfreundinnen und -freunden voll in Beschlag genommen - drei Tage lang, mit 70 Veranstaltungen in der Kirchenhalle, der Schulaula, in Seminarräumen und mehr als 7.000 verkauften Tickets. Ein tolles Erlebnis - und obwohl wir mit 15 Veranstaltungen ein prall gefülltes Programm absolviert haben, hätte es noch viel mehr Interessantes gegeben.
Wir sind in erster Linie zu den politischeren Veranstaltungen gegangen. Die Hochschulprofessoren Jonathan Jansen und Francis Wilson diskutierten über „Leadership and Innovation“, die Simbabwe-Experten Douglas Rogers („The Last Resort“) und Peter Godwin („The Fear“) zeigten sich sehr pessimistisch über die Zukunft dieses Landes, Mondli Makhanya diskutierte mit zwei weiteren Journalisten über Bedrohungen der Pressefreiheit, Tim Couzens und Max du Preez unterhielten sich über die Schwierigkeiten, noch Neues über Nelson Mandela zu schreiben. Nach all den kritischen Bestandsaufnahmen der Gegenwart sehr berührend war unsere Abschluss-Veranstaltung zu den „Struggle Stalwarts“, in der Ronnie Kasrils, Lynn Carneson und Hugh Lewin noch einmal lebendig werden liessen, mit welchem Mut Menschen gegen die alte Apartheid-Ordnung gekämpft hatten.
60 Rand kostete der Eintritt zu jeder Veranstaltung - und nach fünf Jahren ist dadurch soviel Geld zusammen gekommen, dass die geplante neue Bibliothek mit Kommunikationszentrum für Franschhoek jetzt gebaut werden kann.
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