Ein Braai – die Ameri-kaner reden da von Barbecue, wir vom Grillen – ist für den Südafri-kaner ein weit verbreitetes Wochenendvergnügen, aber offenbar besteht dort noch Schulungsbedarf: Gerade haben wir ein Restaurant entdeckt, dass nicht nur (vorzügliches) Essen, sondern u.a. auch „Grilling Courses“ anbietet. „The Local Grill“ in Johannesburg trägt schon in seinem Namen das, was er vor allem anbietet: viele Sorten gegrillte Steaks. Und ob „Sirloin“, „Rump“ oder „Fillet“ – jedes Steak ist in zwei Varianten zu haben: von Tieren, die nur mit Gras gefüttert wurden, oder von denen, die mit 'normaler' Kost groß geworden sind.
Wer zum ersten Mal das Restaurant besucht, darf sogar hinter die Kulissen schauen: Er wird in die Küche zu den Grillrosten geführt und schaut in den Kühlraum, in dem die verschiedenen Fleischstücke lagern – ein beeindruckender Vorrat. Und im Restaurant hängt eine Liste, auf der genau verzeichnet ist, wie viele Tage die verschiedenen Steaks jetzt schon abgehangen sind.
Als wir bestellt haben, gibt es noch eine Überraschung. Restaurant-Chef Llewy Mateza kommt mit einem sonoren „Guten Abend“ an unseren Tisch. Er hat gehört, dass wir aus Deutschland kommen – Llewy ist in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald ein Jahr lang zur Schule gegangen und hat dort das deutsche Abitur gemacht. Obwohl das schon etwas her ist, spricht er immer noch ziemlich gut Deutsch und erzählt, dass er mit seinem Restaurant in Parktown Erfolg hat.
Als unser Essen kommt, verstehen wir, warum: Die Boerewors ist hervorragend gewürzt, die Steaks sind zart und zergehen auf der Zunge – so gut haben wir in Südafrika nur selten gegessen (und das will etwas heißen!!). Wir verkneifen uns, zum Abschied die Schirmmütze und das T-Shirt mit „Local Grill“-Aufdruck zu kaufen – die Gewürzmischung, mit der die Steaks eingerieben werden, die nehmen wir aber sehr gern mit.
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