Heute beschreibt die südafrikanische „Times“ in einer Reportage, wie Tausende Simbabwer vor den Büros der Innenbehörde Schlange stehen, um die notwendigen Papiere zu erhalten und nicht – wie angekündigt – Ende des Jahrs ausgewiesen zu werden. Ein bürokratischer Alptraum: Um sich in Südafrika registrieren zu lassen, benötigen sie einen simbabwischen Pass, den die meisten aber nicht haben.
Zunächst müssen sie daher 750 Rand Registrierungsgebühr bezahlen – die erste Warteschlange. Viele stellen sich schon abends an und schlafen auf dem Pflaster, weil der Andrang so groß ist. Dann muss dem Amt nachgewiesen werden, dass diese Summe auch wirklich einbezahlt worden ist – die zweite Schlange. Erst dann geben die Behörden ein Antragsformular aus, das ausgefüllt und wieder abgegeben werden muss – die dritte Schlange, für viele die dritte Nacht vor der Behörde. Wenn alles gut geht, erhält der Antragsteller dann die Nachricht, sein Pass sei fertig und darf abgeholt werden – die vierte Schlange.
Und wer Pech hat, erfährt nach der langen Warterei nur, dass seine Papiere nicht vollständig sind und er noch einmal kommen muss. „Man hat uns gesagt, wir bräuchten einen Brief von unserem Arbeitgeber und eine Kopie seines Ausweises“, sagt ein Simbabwer den „Times“-Reportern, „aber wenn du bei einer großen Firma arbeitest, ist das unmöglich.“
16.000 Anträge seien bis vor einer Woche abgegeben, hieß es – die Zahl der Simbabwer in Südafrika wird auf weit mehr als eine Million geschätzt. Es wird ein langer Alptraum werden.
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