Freitag, 1. Oktober 2010

Tankstellen

Tankstellen sind in Südafrika lebenswichtig, und sie sind auf dem Lande nicht gerade zahlreich. Bei Überlandfahrten lohnt es sich, rechtzeitig zu tanken – und die Tankstellen an den Nationalstraßen sind meistens sehr gut ausgestattet: One-Stop mit allen Schikanen – neben Benzin auch meist kleine Läden, oft ein Restaurant.
Über Land können allerdings hunderte Kilometer vergehen, und es ist keine Tankstelle in Sicht. Viele kleine Dörfer kommen ohne sie aus, und an den gravel roads gibt es sie höchst selten. Als ich in Swellendam zu tanken vergessen hatte und wir auf der Schotterpiste in Richtung Küste unterwegs waren, fragte Helga plötzlich: „Haben wir eigentlich noch Benzin?“ Wir hatten – aber nicht mehr viel. Deshalb machten wir uns, am Indischen Ozean angekommen, gleich wieder auf den Rückweg: In Malgas, 35 Kilometer entfernt, gebe es eine Tankstelle, hatten uns Einheimische versichert.
Als beim Leihwagen die Lampe für den Reservetank aufleuchtete, wurde ich doch etwas nervös. Aber wir schafften es noch bis Malgas – nur der erste Befragte dort wusste von keiner Tankstelle; nein, die nächste sei in Bredasdorp, etwa 90 Kilometer entfernt. Das hätten wir nicht mehr gepackt. Er war aber so nett, auf Afrikaans weiter herumzufragen.
Zwei Frauen korrigierten den Mann und wiesen uns die Richtung, in der wir dann, etwas versteckt und ohne Hinweisschild, zwei einsame Zapfsäulen fanden. Service von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr, versprach ein Schild. Die Benzin-Zapfsäule war allerdings abgeschlossen und kein Mensch zu sehen.
Im gegenüberliegenden Hotel hieß es: „They are coming“ – und sie kamen. Ja, sie hätten schon ziemlich viele Kunden pro Tag, meinten sie, aber die meisten holten hier den Diesel für ihre Schiffe (Malgas liegt am Breede-Fluß, hier liegen viele - auch größere – Boote).
Tankwarte gibt es an jeder Tankstelle, Selbstbedienung ist hier verpönt. Das sichert viele Arbeitsplätze, und der Service ist gut: Immer wird gefragt, ob Öl- und Wasserstand kontrolliert werden soll; die Scheiben werden mit Hingabe und viel Wassereinsatz geputzt. Nur in Malgas blieben die Scheiben dreckig – aber die Tankstelle gibt ja auch vor allem Diesel aus, für die Boote.

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