(rwl) … zu geben, ist riskant. Denn was gerade noch trendy war, ist ein, zwei Jahre später vielleicht gar nicht mehr da. Wer sich zum Beispiel auf Iwanowskys Reiseführer-Empfehlungen in seinem 2010 neu herausgegebenen Wälzer über Südafrika orientiert, wird in Tamboerskloof bei manchen Restaurants vor verschlossenen Türen oder in einem veränderten Ambiente stehen.
Beständig und über die Jahre mit guter bzw. ausgezeichneter Qualität sind dagegen Arnold’s und Miller’s Thumb. Arnold’s, 1998 gegründet, gehört Arnold Bettendorf, einem Österreicher, der seine Karriere im Gastgewerbe als 14jähriger in Trier begonnen hat. Das Restaurant in der Kloof Street ist morgens, mittags und abends geöffnet und meist gut besucht. Man kann dort zu moderaten Preisen u.a. eine Game Platter mit vier afrikanischen Fleischsorten bestellen (dazu gehört an machen Tagen auch Krokodil), eine geröstete Springbok-Keule ordern oder einen Ostrich Burger verzehren, je nach Appetit single oder double. Mit der Rechnung bekommt man meist einen Gutschein für eine Flasche Wein beim nächsten Besuch - als würde man nicht auch so wieder kommen.
Wer gerne Fisch isst, sollte bei Jane und Solly Solomon von Miller’s Thumb einkehren. Welcher Fisch am Tage frisch gefangen wurde, steht auf der Kreidetafel, man kann ihn dann wahlweise gegrillt mit, sagen wir, Zitronenbutter bekommen, nach marokkanischer oder malayischer Art zubereitet oder Cajun style mit einer aparten Kruste. Das alles steht in der an Mr. & Mrs. Hungry gerichteten Speisekarte. Und dann sind da noch die „specials“ auf der Kreidetafel, zuletzt Rumpsteak mit Schokoladen-Chili-Sauße und zum Nachtisch in Rotwein gegarte Birnenschnitze mit Blauschimmelkäseeis. So viel Kreativität hat dann auch einen etwas höheren Preis. Und bitte unbedingt vorbuchen: Wer einfach nur so vorbeikommt, läuft oft Gefahr, keinen Platz mehr zu bekommen.
Für das Frühstück oder den Mittagsimbiss gibt es seit November 2009 eine neue Anlaufstelle: den Cookshop in der Hatfield Street - das ist die Strasse in Gardens, in der auch das eindrucksvolle Jüdische Museum liegt. Ab 7.00 Uhr früh bekommt man dort Frischgebackenes, mittags gibt es eine wechselnde Karte mit gesunden Kleinigkeiten (etwa: Mittelöstlichen Brotsalat mit Sumach-Creme Dressing). Man nimmt sich, was man möchte, und bezahlt den kleinen (35 Rand) oder großen (45 Rand) Teller. Mit dem herannahenden Winter wird es dann mehr warme Suppen geben. Ehrliches Essen von ehrlichen Leuten in einer ehrlichen Umgebung hat eine Kapstädterin über dieses kleine Restaurant geschrieben. Es ist so populär, dass es wohl in ein paar Jahren auch noch da sein wird und - hoffentlich - nichts von seiner Frische verloren haben wird.
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