Donnerstag, 24. März 2011

Kommunalwahlen 1: Rassenpolitik

Tony Ehrenreich ist vom Gewerkschaftsdachverband Cosatu als ANC-Kandidat für die Bürgermeister-Wahl in Kapstadt vorgeschlagen worden. Ehrenreich, Generalsekretär der Gewerkschaft in der Provinz Western Cape, ist bei der Arbeiterschaft populär und meldet sich als Aktivist zu vielen Fragen. In der derzeitigen Rassen-Diskussion hat er sich eindeutig auf die Seite der Vereinfacher und Populisten geschlagen.
Große Teile der Wirtschaft hätten einfach kein Verständnis für einheitliche Beschäftigungschancen (employment equity), daher müsste eine entsprechende Gesetzgebung Betriebe zwingen, sich entsprechend zu verhalten. In der Kapprovinz - so Ehrenreich - seien es nicht so sehr die Coloureds, sondern vor allem die Weißen, bei denen sich etwas ändern müsse: „In vielen weißen Familien herrscht eine 100prozentige Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosigkeit muss gerechter auf alle rassischen Gruppen verteilt werden.“ Ehrenreich: Das sei ein Verfassungsgebot.
Für den Fall seiner Wahl zum Bürgermeister hat er seinen 2500 facebook-Freunden angekündigt, dass er kein dickes Gehalt nsbeapruchen werde, sondern mit dem eines Mechanikers zufrieden sein werde. Das nimmt man einem wie ihm sogar ab und macht ihn sympathisch - als Chefmechaniker der Stadt möchte man Ehrenreich dennoch nicht an den Stellschrauben sehen, wie er Arbeitsplätze zuteilt.

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