Mittwoch, 9. März 2011

Recyling

Wer viel Zeitung liest, hat auch viel Papier zu entsorgen. Altpapiercontainer aber sind noch selten am Kap, sehr selten. Vor Jahren haben wir das Papier sogar bis nach Kalk Bay mitgenommen, weil wir dort Papiersammler kannten. Inzwischen werfen wir es aber durch einen Schlitz in der Mauer der Grundschule hier in Tamboerskloof. Eine weitere Maueröffnung nimmt alles auf, was aus Glas ist. Wohin aber mit dem vielen Plastik?

Eine kurze Zeit konnte man es im Wellness Warehouse abgeben, danach in der benachbarten Schule, wo die verschiedenen Arten von Plastik schon feinsäuberlich getrennt wurden. Jetzt aber informierte ein Anschlag darüber, dass die Container nun vom Hinterhof der Schule zugänglich seien. Dort wiederum erfährt man, dass das Depot vorübergehend geschlossen sei.

Beim Wellness-Kaufhaus teilt der Schuldirektor dann mit einem Plakat förmlich mit, dass es wegen Sicherheitsproblemen nicht mehr möglich sei, weiter als Sammelstelle zu dienen. Für die, die immer noch nicht aufgeben wollen, gibt es eine Adresse im benachbarten Stadtteil Sea Point, einen Stadtplan mit Route liefert der ordentliche Direktor gleich mit.

Batterien, das haben wir gerade gelernt, kann man bei dem Supermarkt Pick'n Pay im Garden Center entsorgen. Was aber macht man mit nicht mehr funktionierenden Bügeleisen und Telefonen? Von den Kapstädtern weiß niemand nichts Genaues nicht, also muss das Internet konsultiert werden. Mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass es im Großraum Kapstadt insgesamt 20 drop-off facilities gibt - und fünf von ihnen nehmen auch Elektromüll entgegen. Also auf nach Wynberg, eine kleine Weltreise! Dort geht es (von Wachleuten abgesehen) nicht viel anders zu als in der Feldstraße in St. Pauli: freundliche Hände nehmen einem die kaputten Teile ab. This City Works for You.

Die eigentliche alltägliche Abfallverwertung aber verläuft anders. Sobald die (große) Mülltonne an die Straße gestellt wird (in der Milner Road immer mittwochs), erscheint jemand, der nach Verwertbarem sucht. Zuerst war es hier die Hausangestellte der Nachbarn, die sich gleich aushändigen ließ, was ich oben in die Tonne legen wollte. Nun wandert alles, was nicht mehr benötigt wird, aber noch brauchbar ist, sauber und - wenn nötig (Kopfkissen!) - verpackt, oben auf die Tonne - und ist innerhalb von fünf Minuten verschwunden. Auch die Müllmänner selber sehen noch einmal nach und nehmen raus, was ihnen noch verwertbar erscheint. Und das ist immer eine ganze Menge…

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